02.10.2015 - Torres Strasse, am nördlichsten Punkt von Australien

Am 1. & 2.10.2015 sind wir durch die berühmte Torres Strasse gefahren. Eine ganz spezielle Erfahrung da dieser Seeweg bis heute eine sehr wichtige Schifffahrtsstrasse ist. Benannt wurde diese nach dem Namen eines Spanischen Seefahrer L.V.de Torres der diesen Seeweg im Namen der Spanischen Krone 1605 vermutlich auch entdeckte. Sie verbindet die Coral Sea (Pazifik) mit der Arafura Sea (Indischer Ozean). Wir sind am Nachmittag vom 1.10.15 bei der Raine Island Passage in die Torres Strasse eingefahren und um unzählige Untiefen und Riffe gekurvt. Die See ist zwischen Papua New Guinea und Australien nur etwa 30m tief und vieles ragt aus dem Wasser. Es gibt nur wenige Passagen und 2 Hauptrouten durch die Torres Strasse. Die Bramble Cay Route und die Raine Island Route. Beide führen zum "Prince of Wales" Kanal. Wir hatten gutes Wetter und mässigen Wind und sind die Nacht im Mondschein durchgesegelt. Am Morgen frischte der Wind auf und die Wellen wurden auch immer höher. Wir hatten auch die seltene Begegnung mit den 3 Schwestern, und ehrlich gesagt war die Begegnung schon etwas Angsteinflössendes (Berge aus Wasser). Jedenfalls habe ich den Niedergang zugemacht, weil ich Angst hatte, dass uns eine dieser Schwestern überrollt. Es hat uns mit bis zu 37kn Wind richtig über die See geweht, und es hat auch entsprechend geschaukelt. Im Prince of Wales Kanal hatten wir dann am Mittag 2. Oktober zeitweise mehr als 11kn Fahrt (SOG), da uns die Strömung mit ungefähr 3kn westwärts getrieben hat. Uns hat es regelrecht durch den Kanal gespült. Natürlich mussten wir das richtige Timing haben, denn ein paar Stunden früher oder später sind dann diese Strömungen bis zu 7kn in der entgegengesetzten Richtung. An diesem 2. Oktober war die maximale Strömung nördlich "Thursday-Island" 5.5kn. Die Torres Strasse Diese knapp 80 NM breite Meerenge trennt den Pazifik im Osten vom Indischen Ozean im Westen. Da dieses Gebiet eigentlich den nördlichen Ausläufer des Great Barrier Reef darstellt, welcher sich über gut 1000 Meilen entlang der Nord-Ostküste Australiens erstreckt, ist es flach und mit vielen Riffen und Untiefen durchsetzt. In der Torres Strasse selbst sind neben den unzähligen Riffen über 70 Inseln, wobei rund 17 davon von Torres Insulanern, der zweiten indigenen Bevölkerungsgruppe Australiens, bewohnt sind. Besonders von Osten her kommend war diese Strasse immer schon gefürchtet, da die Riffe kaum sichtbar und die Pässe nur schwer auszumachen sind. Ausserdem ist durch den Düseneffekt in der Meerenge stets mit starken Winden zu rechnen. Weiter treten hier zum Teil erhebliche Strömungen auf, da in den beiden Seegebieten welche die Torresstrasse verbindet unterschiedliche Gezeitensituationen herrschen. Heute mit Hilfe der Satellitennavigation, den guten Wettervorhersagen und relativ genauer Strömungskarten hat sich ein Transit durch die Strasse natürlich vereinfacht.

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